Thang: Kindheitserinnerung

23.12.10

Eine winzige neue Gastbeitragsreihe steht uns ins Haus, während die alte keineswegs beendet ist, sondern nur ein wenig lustlos vor sich hin faulenzt und darauf wartet, dass etwas geschieht. Verschiedene Schreiber werden euch hier nach und nach ein paar Kindheitserinnerungen spenden. Falls ihr ebenfalls eine Kindheitserinnerung habt, die ihr hier veröffentlichen wollt, schickt sie mir an HannahKraus@gmx.de und wenn sie mir gefällt, wird sie gepostet.

Der dritte Beitrag kommt von meinem Lieblings-Thang, der keine Party auslässt ; )

Es war einer dieser Tage, die immer wieder vorkommen, sich andauernd wiederholen und einem selbst doch für immer im Hinterkopf bleiben. Der siebte oder achte dieser Art in meinem noch so verdammt jungen Dasein. Und doch war nichts so wie sonst, irgendwie anders, besser:

Begonnen hat der sonnige Sommertag mit einer äußerst strangen Klamottenwahl, die mich jedoch nur peripher bis gar nicht tangierte. Wahrscheinlich gefiel mir sogar das, was ich tragen durfte. Randnotiz. Danach klingelte es an der Tür, noch und nöcher. Nach und nach trudelten sie endlich alle ein, meine besten Freunde. Reichten mir ihre sauberen winzigen Patschehändchen. Komplettiert versammelten sie sich um mich, jubelten mir zu, sangen ein Ständchen für mich, hoch durfte ich Leben. Ja, sogar drei ganze Mal! Ich hätte mich wie ein König fühlen müssen, mitten im Blickpunkt, im Zentrum des Geschehens, doch es juckte mich nicht wirklich.

Ich war in meinen Gedanken bereits der Zeit voraus. Freute mich schwer nervös wie Bolle auf das, was noch kommen sollte. Stopfte neben dem Jubel und Trubel ein Tortenstück nach dem Anderen in mich hinein, schnabulierte Süssigkeiten ohne Scham, ließ mich fett abfeiern. Zauberte ein aufgesetztes Lächeln auf meine dicken Pausbacken, grinste vor mich hin. Die Uhr tickerte runter, unaufhaltsam, in einer Geschwindigkeit, die an Slowmotion nahekommt. Und dann war der langersehnte Moment endlich da! Ich durfte meine Geschenke auspacken!

FUCK YEAH, da war sie: Meine allererste Carrera Rennbahn! „BÄM, nehmt das und beneidet mich“. Taten sie auch.