@Miss_Geschick: Kindheitserinnerung

21.01.11

Eine winzige neue Gastbeitragsreihe steht uns ins Haus, während die alte keineswegs beendet ist, sondern nur ein wenig lustlos vor sich hin faulenzt und darauf wartet, dass etwas geschieht. Verschiedene Schreiber werden euch hier nach und nach ein paar Kindheitserinnerungen spenden. Falls ihr ebenfalls eine Kindheitserinnerung habt, die ihr hier veröffentlichen wollt, schickt sie mir (samt Kinderfoto) an HannahKraus@gmx.de und wenn sie mir gefällt, wird sie gepostet.

Der nächste Beitrag kommt von @Miss_Geschick, die ganz entzückende Tweets schreibt und außerdem auch einen Blog hat.

Ich war als Kind äußerst schüchtern und ein wenig ängstlich. So habe ich bis zum stolzen bzw. eher weniger stolzen Alter von sieben Jahren nur selten alleine in einem Zimmer schlafen können. Nicht wenig verantwortlich dafür war ein Etwas, welches viele Kinderherzen damals erwärmt hat: Stephen Spielbergs E.T… Ich hatte furchtbare Angst vor dem Kerl.

Mein Bruder hat das damals sehr oft zu seinem Vorteil genutzt. Irgendwann führte er die Regel ein, dass ich, wenn ich in seinem Zimmer nächtigen wollte, eine Mark bezahlen musste. Ich hab das natürlich brav gemacht, bis mir irgendwann vor unserem Vater rausrutschte „Aber ich hab dir die Mark für heute schon gegeben!“ und er mir nicht nur das ganze bis dahin bezahlte Geld zurückgeben sondern mich umsonst bei ihm übernachten lassen musste. Kinder können so grausam sein.

Da ich die meiste Zeit draußen verbrachte, hatten meine Eltern auch kein Problem damit, mir relativ früh einen eigenen Fernseher ins Zimmer zu stellen. Wenn ich den dann abends ausschaltete, hatte ich absolut keine Lust, mich von meinem Hochbett herunter zu bewegen, um das Standby-Knöpfchen auszuschalten. So leuchtete der kleine rote Punkt die ganze Nacht. Und woran erinnerte mich das natürlich? An E.T.s Leuchtefinger.

Ich befand mich zwar auf meinem mehr oder sicheren Hochbett, aber da der verflixte E.T. ja in der Lage war, seinen Hals hochzurecken, war ich auch dort nicht sicher. Ich versteckte mich unter derDecke, was in den Sommermonaten mehrmals zu beinahe-Erstickungstoden führte.

Mittlerweile stelle ich mich alle zwei bis drei Jahre meiner persönlichen Mutprobe und gucke mir (natürlich nicht alleine) den Film an. Und ich muss zugeben, ich habe heute immernoch ein bisschen Angst vor ihm und schlafe die darauffolgenden Nächte eher schlecht… ich bin heute 21.