Ein Guéridon ist kein Dessertlöffel
03.12.13Warum riecht der Winter so oft nach Funken, die auf nasses Holz gefallen sind?
(via Polaroidmedchen)
Staubhusten auf den Korridoren, klackernde Schritte und Klangwirren, das sich durch die Türen drängt. Dieses Gebäude erstickt mich. Meine Augen fühlen sich an, als wären sie seit Tagen geöffnet, mit Sandpapier ausgelegt und Eiswürfeln gefüllt. Machen es die anderen mir nicht leicht oder mach ich es mir nicht leicht? Ich will nicht mit dir diskutieren, wenn du die Grundlage nicht kennst und du bist zu alt, als dass du ein Anrecht darauf hättest, die Grundlage erklärt zu bekommen.
Viel zu viel dreht sich darum, gemocht zu werden. Ich versuche höflich zu sein; ich versuche es wirklich. Am höflichsten bin ich, wenn ich schweige. Schweigen war nie meine Paradedisziplin. Ich plappere lieber. Ich denke, wenn ich lese, wenn ich arbeite und schreibe. Wenn mein Mund sich öffnet, möchte ich nicht auch noch denken müssen, dabei sollte ich es wohl gerade dann.
Vier Mexikaner spielen im Fernsehen Instrumente. Klingt wie der Anfang eines schlechten Witzes. Ich lache trotzdem. Lachende Menschen wirken sympathisch oder wahnsinnig. Im Endeffekt trifft beides zu – mal mehr und mal weniger.
Ein Guéridon ist kein Dessertlöffel.