061213

06.12.13

Wenn es etwas gibt, was ich an dieser Stadt wirklich lieben gelernt habe, dann ist es der Winter. Der Schnee fällt in so dicken Flocken vom Himmel, dass er an fliegende Wattebäusche erinnert; unter den Schuhen knirscht es leise und über der ganzen Stadt liegt diese eigentümliche Stille, die nur Schnee mit sich bringen kann. Heute Nacht wachte ich auf und alles war voll von dieser Stille, die so laut war, dass ich nicht wieder einschlafen konnte. Selbst jetzt kann ich sie noch hören, obwohl vereinzelt Autos vorbei rauschen und sich selbst der ein oder andere Bus den Berg hoch quält, während die Schneeflocken ihren endlosen Tanz tanzen. Klirrknistern an den Fensterrahmen, sobald man es wagt, die Kälte einzuladen und die Heizungswärme die Luft flimmern lässt, wie der Sommer über dem Asphalt zittert. An solchen Tagen zieht es mich nach draußen, obwohl neben der Heizung so – viele – Bücher darauf warten, gelesen zu werden.